Konflikte können dauerhaft beigelegt werden, wenn Lösungen ohne Gewinner und Verlierer gefunden werden. Beim Streiten sind aber immer viele Emotionen im Spiel. Deswegen liegt Schlagen und Schreien näher als Reden. Hier braucht es einen unparteiischen Dritten zum Vermitteln, der von beiden Konfliktparteien akzeptiert wird.
Es hat sich gezeigt, dass auch Kinder und Jugendliche diese Rolle übernehmen können, wenn sie ausgebildet und begleitet werden.
Das Projekt der Konfliktlotsen an der Schule Waidhalde soll einerseits helfen Streit zu schlichten und andererseits den Schülern und Schülerinnen der 6. Klasse bis zur 2. Oberstufe die Möglichkeit geben, eine Ausbildung in Schülermediation zu absolvieren und so die Schule Waidhalden in ihren Bemühungen, eine vertrauens- und respektvolle Atmosphäre zu schaffen und zu unterstützen.
Die Konfliktlotsen werden von ihrer Klasse gewählt. Mit der Wahl erbringt die Klasse den gewählten Konfliktlotsen den Beweis, dass sie vertrauenswürdig und vor allem gut akzeptiert und respektiert sind. Daneben sind Einfühlungsvermögen und gutes Zuhören wichtige Eigenschaften für Konfliktlotsen.
Die Konfliktlotsen durchlaufen eine intensive Ausbildung à 12 Lektionen. Damit werden sie befähigt ihre eigene Streitkultur zu erkennen, wichtige Kommunikationsregeln anzuwenden und diese bei Streitschlichtungen zwischen SchülerInnen durch SchülerInnen einzusetzen.
In der 10.00 Uhr Pause findet man die Konfliktlotsen auf ihrem Rundgang durch das Pausenplatzareal. In Konfliktsituationen können alle SchülerInnen die Hilfe der Konfliktlotsen in Anspruch nehmen oder die Konfliktlotsen bieten ihre Hilfe an. Zusätzlich besteht seit zwei Jahren das sogenannte Gottei/Göttisystem, bei dem die Klassen der Unter- und Mittelstufe durch bestimmte Konfliktlotsen betreut sind.
Das Konfliktlotsenprojekt wird durch eine Lehrperson, einen Hortbetreuer und die Schulsozialarbeit begleitet.
Von Rahel Suter, Lehrperson
Andri Heimgartner Hortbetreuer
Vreni Ansorg Schulsozialarbeiterin