Spaziert man hinter unserer Schule den Waidberg hinauf Richtung Waidrestaurant, kommt man an ihnen vorbei: Dem prächtigen Damhirschstier, den friedlich weidenden Hirschkühen und schon bald im Juni den jungen Kitzen. Der Tierpark Waidberg ist eine einzigartige Bereicherung für die Quartierbevölkerung, die Kindergärten und Schulen, für Familien, Spazierende und Sportler – quasi direkt vor der Haustüre.
Zur Zeit hängt am Zaun ein Plakat, darauf bittet der Förderverein des Tierparks um Hilfe. Was hat es damit auf sich? Wir haben mit Ernst Tschannen, dem Präsidenten des Tierparks, gesprochen.
ER Waidhalde
Herr Tschannen, wie lange gibt es das Damhirsch Gehege am Waidberg schon?
Ernst Tschannen
Das Gehege existiert seit über 40 Jahren. Es wurde auf Initiative des damaligen Stadtforstmeisters Carlo Oldani errichtet. Schon damals ging es darum, der Quartierbevölkerung einen Bezug zu den Wildtieren in unmittelbarer Nähe zu ermöglichen.
ER Waidhalde
Wie viele Tiere sind zur Zeit im Gehege und wie werden sie versorgt?
Ernst Tschannen
Zur Zeit sind ein Hirschstier und sechs Kühe im Gehege. Maximal bietet das Gehege Platz für 10 Tiere und im Juni kommen dann schon die neuen Kitze zur Welt. Unser Tierwärter Hans Nikels versorgt sie alle zwei Tage mit frischem Heu, Äpfeln, Karotten – also natürliches und artgerechtes Futter, kein Kraftfutter. Und wenn ein Tier krank wird, unterstützen die städtischen Wildhüter oder ein Tierarzt. Das kantonale Veterinäramt besucht die Anlage regelmässig und kontrolliert die Pflege der Tiere.
ER Waidhalde
Sie bitten zur Zeit die Quartierbevölkerung und Spaziergänger um Hilfe für den Tierpark. Um was geht es dabei?
Ernst Tschannen
Beim Tiergehege stehen dringende Revisionsarbeiten an. Da ist zum einen der 40 Jahre alte Zaun. Er müsste durch den Eigentümer, das ist die Stadt Zürich, überholt werden. Dann wäre eine kleine Flächenerweiterung durch einen Waldspickel sinnvoll, damit die Hirsche im Sommer mehr Schatten hätten und eine aus Holz gebaute Aussichtsplattform, damit die Tiere von den Besuchern besser beobachtet werden können. Und, wir planen eine ökologische Aufwertung des Areals, eventuell zusammen mit dem Vogelschutzverein Höngg.
ER Waidhalde
Gibt es dafür keine Unterstützung der Stadt oder des Forstamtes? Wie ist da der Prozess?
Ernst Tschannen
Es ist so, dass der Tierpark schon einmal kurz vor der Schliessung stand. Das war 1994 und Hintergrund waren damals städtische Sparprogramme. Damals war die Bevölkerung damit nicht einverstanden. So entstand der Förderverein Tierpark Waidberg, der sich aus Spenden, Mitgliederbeiträgen und Fördergeldern finanziert und dessen Ziel es ist, diese Anlage für das Quartier zu erhalten. Aber auch die Freiwilligenarbeit ist ganz wichtig. Füttern der Tiere, Reinigen der Flächen, insbesondere vom leider vielen Abfall, der ins Gehege geworfen wird, wie auch Reparaturen am Zaun, den Gehwegen und den Holzgebäuden ausführen, sind dabei die wichtigsten Aufgaben.
Heute sind wir wieder in einer Situation, wo der Erhalt und die Pflege des Tierparks in unserem Quartier für das Amt Grün Stadt Zürich noch nicht die Priorität hat, die wir uns wünschen würden. Deshalb ist es unser Ziel, den Verantwortlichen der Stadt die Bedeutung des Parks für die Quartierbevölkerung aufzuzeigen und zu manifestieren und sie konstruktiv für unsere Ideen zu gewinnen. Gute Bilder, wirkungsvolle Worte, kreative Vorschläge aus dem Quartier können uns helfen. Wir freuen uns über jede Rückmeldung – am einfachsten per Mail an ernst.tschannen@gmail.com
Natürlich freuen wir uns auch ganz besonders über neue Vereinsmitglieder und Gönner.
ER Waidhalde
Herr Tschannen, vielen Dank für das Gespräch.
Mehr Informationen zum Tierpark Waidberg unter
www.tierpark-waidberg.ch
SchülerInnen –Rästel:
Was hat der weisse Hirsch mit einem Wappen einer Zürcher Zunft zu tun?
Zu gewinnen gibt’s….verraten wir später 🙂
erstellt von
Elternrat