Seit anfangs des Schuljahres 2018 / 2019 arbeite ich als Erlebnispädagogin an der Waidhalde. Seit her durfte ich 18 der 26 Schulklassen in den Wald begleiten. 84 % der Kinder, 88% der Eltern und über 90 % der Lehrpersonen empfanden des Programm im Wald von gut bis sehr gut. Zudem würden 17 % der Kinder vielleicht und 71 % gerne wieder einmal den Wald besuchen. Die Umfrage bei den Eltern zeigte, dass sich 97 % wünschen würden, dass ihr Kind weitere Tage im Wald verbringen darf. Gut 2/3 der an der Umfrage teilgenommenen Lehrpersonen würden die Erlebnispädagogik gerne bis zu den Sommerferien in Anspruch nehmen.
Seit dem Sommer 2018 arbeite ich an der Waidhalde und führe das Pilotprojekt „Erlebnispädagogik an der Waidhalde“ durch. Seither durfte ich 18 von insgesamt 26 Klassen der Waidhalde in den Wald begleiten, das entspricht ca. 330 Schülerinnen und Schüler. Von diesen habe ich 140 Umfragebögen zurückerhalten, des Weiteren haben 67 Elternteile, sowie 39 Lehrpersonen die Onlinebefragung ausgefüllt.
Kinderbefragung:
Bei dieser schriftlichen Umfrage wurden die Schülerinnen und Schüler der 1. Bis 9. Klasse, welche ein oder mehrere Halbtage im Wald verbracht haben, befragt. Auf die Frage, wie ihnen die Waldhalbtage gefallen haben, antworteten 3 % mit gar nicht gut, 13 % mit ok, 33 % mit gut und 51 % mit sehr gut.
In einer zweiten Frage wollte ich von ihnen wissen, was sie alles im Wald gemacht haben. Hier antworteten sie vor allem mit frei spielen, Gruppenspiele und Feuer machen.
Des Weiteren habe ich mich zur Stimmung in der Klasse erkundigt. Und zu meiner grossen Freude, empfinden 29 % die Stimmung als sehr gut, 47 % als gut, 21 % als ok und 3 % als gar nicht gut. Insgesamt sind also 76 % der Schülerinnen und Schüler mit der Atmosphäre in der Klasse zufrieden. Bei einem Drittel der Kinder verbesserte sich die Stimmung nach einem Waldhalbtag merklich, 58 % stellten keine Veränderungen und neun Prozent eine Verschlechterung des Klassenklimas fest.
71 % der Schülerinnen und Schüler würden gerne wieder einmal einen Tag im Wald verbringen. Von den 18 SuS, welche nicht nochmals nach Draussen gehen möchten, sind 12 aus der 3. Sek Levy.
Die letzte Frage des Kinderfragebogens lautete: «Was würdest du gerne einmal im Wald machen?» Hier wurden vor allem Kochen und Backen über dem Feuer, freies Spiel und Hütten bauen genannt. Fast zwei Drittel der Befragten würden gerne draussen übernachten. Vielleicht lässt sich daraus ein ausserschulisches Projekt entwickeln.
Lehrerbefragung:
Per Onlineumfragen wurden die 102 Lehr- und Betreuungspersonen der Waidhalde aufgefordert, Stellung zum Pilotprojekt «Erlebnispädagogik an der Waidhalde» teilzunehmen. 39 Personen haben einen der beiden Fragebögen ausgefüllt. Der eine richtete sich an diejenigen, welche bereits mit mir im Wald waren, der andere an diejenigen, welche das Angebot nicht genutzt haben. Nach dem Verschicken der Fragebogen wurde ich darauf hingewiesen, dass eine Frage zur grundsätzlichen Bedürfnisabklärung fehle. Dies wurde an einem Schulkonvent nachgeholt und 95 % der Anwesenden sprachen sich für die Erlebnispädagogik an der Waidhalde aus.
Die Personen, welche bereits mindestens einmal mit mir draussen gewesen waren, waren mit den Vorbereitungen und dem zur Verfügung gestellten Material zufrieden bis sehr zu frieden. Auch die Programmauswahl und die Leitung des Tages wurde vom grössten Teil mit sehr gut bewertet. Hingegen wird gewünscht, dass ich mehr Zeit für die Reflexion mit den Kindern und die Nachbesprechung mit den Lehr- und Betreuungspersonen einplane, um den Nutzen eines solchen Ausfluges noch zu erhöhen. Zwei Drittel der Befragten fanden, dass sich der Aufwand für den Waldtag in Grenzen hielt und vom Ertrag deutlich übertroffen wurde. Für 16 % war der Aufwand klein, der Ertrag jedoch auch. 8 % empfanden den Aufwand als gross und den Ertrag als klein. Für weitere 8 % war sowohl der Aufwand als auch der Ertrag gross. (siehe Abb. 2)
In einer zweiten Umfrage wurden die Lehr- und Betreuungspersonen befragt, die noch nicht einen erlebnispädagogischen Halbtag in Anspruch genommen haben. Von diesen 15 Personen würden 4 gerne einen solchen Ausflug miterleben, 5 eventuell und 6 haben kein Interesse. Hier muss bedacht werden, dass einige dieser Teilnehmenden Fachlehrer sind und an verschiedenen Klassen einzelne Stunden unterrichten und die Organisation eines solchen Tages sehr schwierig ist. Einige haben auch als Grund Zeitmangel oder keinen Bedarf angegeben. Die Interessierten würden gerne mit ihren Klassen kochen und backen über dem Feuer, Gruppenspiele durchführen oder hätten gerne, dass den Kindern mehr Achtsamkeit gegenüber den Natur vermittelt wird.
Elternbefragung:
Von den ca. 330 Schülerinnen und Schüler, die mindestens einen Halbtag draussen verbracht haben, haben 67 Elternteile die Umfrage ausgefüllt. Davon haben 61% ein Kind im 1. Zyklus, 34 % im 2. Zyklus und 4 % im 3. Zyklus. 97 % der Eltern wünschen sich, dass ihr Kind weiterhin Tage im Wald verbringen darf. Auch 88% der Rückmeldungen der Kinder waren laut Aussagen der Eltern positiv bis sehr positiv gegenüber den Waldtagen. Bei 12% der Kinder hielt sich die Begeisterung in Grenzen.
Grundsätzlich waren die Eltern zufrieden mit den Informationen, welche sie vorgängig erhalten haben. Jedoch würden sie sich noch mehr Informationen bezüglich Programm und Lernziele, Ausrüstung und Zeckenschutz wünschen.
In der Umfrage wurden die Eltern aufgefordert aufzuschreiben, ob und wenn ja welche Veränderungen sie bei ihrem Kind festgestellt haben. Viele berichteten, dass die Freude und das Interesse an der Natur deutlich zugenommen haben und dass sie gespürt haben, dass an den überfachlichen Kompetenzen gearbeitet wurde. Etliche Elternteile haben auch keine Veränderungen bei ihren Kindern festgestellt, da sie als Familie selber viel draussen unterwegs sind oder die Anzahl Waldtage zu gering waren, um Veränderungen wahrzunehmen.
Als abschliessende Frage konnten die Eltern noch weitere Anmerkungen angeben. Der grösste Teil der Eltern wünscht sich, dass die Kinder mit ihren Klassen vermehrt den Wald besuchen dürften und sie sich auch über Fotos und Berichte freuen würden.
Ich möchte mich bei allen für die Teilnahme an den Umfragen bedanken. Falls jemand noch detailliertere Auskunft wünscht, stehe ich gerne zur Verfügung.
erfasst von
A. Leisinger, Erlebnispädagogin