Immer wieder bin ich fasziniert von den komplexen Bauten welche die Kinder alleine, zu zweit oder in grösseren Gruppen kreieren. Daher möchte ich hiermit den Fokus auf den „Bauecken“ legen der bei uns im Kindergarten einen grossen Platz einnimmt. Es hat sehr viele Klötze – grosse – kleine und es gehören auch die Kaplas dazu. Bauen ist etwas Elementares und die verschiedenen Materialien inspirieren, fordern heraus und regen zu immer neuen Werken an.
Lasse ich den Kindern den Raum sowie ihren eigenen Blick von Gestaltung und bestehe nicht auf „Trennung der diversen Spielorte“ so tauchen dort auch Autos, Spielfiguren und Anderes auf. So werden im Bauecken neben der Koordination von Auge und Hand, die Geduld und das soziale Miteinander gefördert, sowie die Fantasie und natürlich die räumliche Vorstellungskraft. Die Kinder lernen mit verschiedenen Formen und Grössen zu bauen und machen dabei auch wichtige Erfahrungen mit der Schwerkraft und Statik. Türme werden gebaut und stürzen entweder gewollt oder durch eine falsche Bewegung unabsichtlich wieder in sich zusammen. Trotzdem gehen sie immer wieder erneut Risiken ein und halten entstehende Frustrationen aus. Das Fundament wird das nächste Mal einfach breiter gebaut oder der schon ziemlich schräg stehende Kaplaturm bekommt doch noch ein paar Klötzchen oben drauf – vielleicht hält er ja nun trotzdem?
Es wird unter den Kindern verhandelt, besprochen, gestritten, ab und zu geweint und sich natürlich gefreut. Aktuell bauen einige Kinder sehr gerne nach Plänen aus Büchern was eine zusätzliche Herausforderung bedeutet.
So lernen Mädchen und Buben auf vielfältigen Ebenen und entwickeln dabei ihr Wissen über das „wie“ und „wie nicht“. Nur der Platz sowie die Materialmenge beschränken die Komplexität ihrer tollen Werke.
erfasst von Ch. Schmid, Kindergartenlehrperson