Die Infoveranstaltung für interessierte Eltern zum Kinderparcours der Fachstelle Limita
Limita, die Fachstelle zur Prävention sexueller Ausbeutung, hat zum Ziel, Kinder, Jugendliche und Menschen mit Beeinträchtigungen vor sexueller Gewalt zu schützen. Sie unterstützt Bezugspersonen, Teams, Arbeitsgruppen und Leitungspersonen dabei, die Schwellen für sexuelle Übergriffe zu erschweren.
Direkte Aufklärung von allen – Eltern, Erwachsenen und anderen wichtigen Bezugspersonen – wirkt als Schutz vor Ausbeutung und Gewalt jeglicher Art. Es wirkt präventiv, wenn Eltern über klare Meinungen verfügen, wo genau Gewalt und Grenzüberschreitungen beginnen, wie solche verhindert werden können und wie Kindern ermöglicht wird, «NEIN» zu sagen und sich zur Wehr zu setzen. Entsprechend eröffnete Frau Spiekermann den Abend auf eindrückliche Art mit folgender Frage: «Wie sagen denn Kinder überhaupt NEIN?» Im Nu hatte sie das Publikum involviert, um dann mit folgender Aussage fortzufahren: «Wir überschreiten alle mehrmals täglich die Grenzen unserer Kinder, ob wir das wahrhaben wollen oder nicht.»
Weil ca. jedes 4. Mädchen und ca. jeder 12. Junge von sexueller Ausbeutung betroffen ist, sei es gemäss Frau Spiekermann essenziell, mit den Kindern aktiv das Gespräch suchen und sich mit ihnen über angemessene Nähe und Grenzen zu unterhalten.
Die meisten Taten geschehen im (erweiterten) familiären Umfeld (Onkel, Tante, Grosseltern etc.) oder durch wichtige Vertrauenspersonen (Sporttrainer, der/die nette Nachbar/in, Lehrer/in etc). Um so wichtiger, und gerechtfertigter sei es, laut Frau Spiekermann, bei allen Beteiligten anzusetzen. Das heisst: Die Schwelle für Täter:innen zu erhöhen, Personen im Umfeld zu professioneller und schneller Reaktion zu befähigen und Opfer zu befähigen, Widerstand zu leisten oder sich Hilfe zu holen. Denn: Jede Tat ist eine geplante Tat! Und Manipulation des Opfers/des Umfeldes – also die Vorbereitung auf einen (sexuellen) Übergriff – lässt sich nicht erkennen, sondern «nur» erschweren!
Neben wissenswerten und aufrüttelnden Fakten, klärte uns Frau Spiekermann auch über konkretes, hilfreiches und verantwortungsvolles, elterliches Verhalten im Verdachtsfall von bereits erfolgtem oder sich anbahnenden Übergriffen auf. Zum Schutz von Kindern, denn sie sind nicht in der Lage, sich selbst davor zu schützen.
Prävention geht uns alle an! Je früher und zeitiger, desto besser!
Weitere Infos: www.limita.ch
erfasst vom Elternrat